Eigentlich sollte das hier ein einziger Weblog werden, allerdings hab ich so viel zu sagen, das ich das wohl in Parts splitten werde. Mir bleibt echt nichts anderes übrig! Also:
Willkommen zu Part I!
Beginnen wir doch einfach mal mit einer kleinen Geschichte aus dem Leben:
Vor einer ganzen Weile habe ich auf der Arbeit über Umwege von C. erfahren. C. arbeitet unter einem Dach mit mir, allerdings in einer anderen Abteilung. Ich Bäckerei, C. im Supermarkt selbst. Man kannte sich halt vom sehen, yeden Morgen hat C. die üblichen 30 Brötchen für den Laden abgeholt und yeden verdammten Morgen habe ich sie an C. ausgegeben. Soweit so gut.
Würde die Geschichte hier enden, wäre sie wohl echt langweilig. C. hatte es schon seit einer Weile versucht, sich mir mizuteilen und durch einige Kollegen ging dann auch mir endlich mal ein Licht auf: C. mag PInku. C. mag PInku mehr als andere. C. steht wohl auf PInku.
Ich hab C. dann tatsächlich meine Handynummer gegeben. Wir haben uns besser kennen gelernt und ich freue mich tatsächlich immer, wenn C. und ich schreiben. Chronisch läd C. mich zu sich nachhause ein, vielleicht gehe ich irgendwann mal darauf ein. Wir haben viel gemeinsam. C. hat Katzen, zockt gute Spiele, selbst ein Szenenkind, hat dunkle Haare und versteht meinen Humor. Toll dieses ominöse C., ein richtiger Fang. Tya, ich hab C. abgelehnt und das ziemlich schnell. Ich wollte nicht, das C. sich unnötige Hoffnungen macht, sich Mühe gibt und was weiß denn ich. Ich wollte C. nicht verletzten oder irgendwie Schuld an irgendwas sein. Warum ich C. so einfach abgesägt habe, obwohl wir uns gut verstehen und generell? Die Antwort ist einfach:
C. ist ein Mann.
Das war eine noch immer aktuelle Geschichte aus meinem momentanen Leben. Ich hab C. natürlich nicht namentlich erwähnt, und generell sehr viele Details ausgelassen. Ich will hier nicht über C. reden und im Grunde will ich auch nicht, das ihn einer erkennt. Abgesehen von den Leuten, die C. sowieso schon kennen und wissen, wer er ist. C. ist kein Thema hier.
Das eigentliche Thema heute ist viel weitreichender und größer: LGBTI Community.
Lesbian Gay Bisexual Trans Intersexual Community.
Also im Grunde das szeneninterne Wort für die "Schwulen und Lesbenszene". Da bin ich drin und das schon ne ganze Weile. Menschen sagen "Man verliebt sich nicht in das Geschlecht, sondern in die Person!" und deklarieren sich dann selbst als bisexuel, pan oder was auch immer gerade modern ist und cool klingt. Stimmt schon, ich hab mich tatsächlich noch nie in eine "Vagina" verliebt, dennoch schießt dieser Satz für mich in eine üble Richtung.
Ich mag C. sehr gerne, wie gesagt. Aber ich liebe ihn nicht und bin mir sicher, das ich mich nie in ihn verlieben kann. Das hat nichts damit zutun, das ich mir selbst auferlegt habe, lesbisch zu sein. Ich empfinde einfach nichts für Männer. Ich hab C. ganze 3 Tage beachtung geschenkt, obwohl ich vom ersten Moment an wusste, das wird nix. Dennoch hab ich mich darauf eingelassen, 3 Tage die Klappe zu halten und nicht direkt mit einem "NEIN!" in die Fresse zu schlagen. Im Endeffekt hat er ein sehr zärtliches "leider nicht" von mir bekommen. Einfach, weil er mir zu sympatisch ist, als das ich ihn direkt mit meinem groben Ego erschlage. Bleibt nur zu hoffen, das C. das verstanden hat und nicht in nächster Zeit wieder einen Versuch wagt. Wenn doch... ich hab das fette "NEIN!" noch immer im petto.
LGBTI in der Visual Kei Szene ist seltsam. Wirklich. Und LGBTI zu SEIN, ist noch viel seltsamer.
Im Grunde sind wir ya alle bisexuell, wegen oben genanntem Grund. Ein bisschen bi schadet nie, sozusagen. Wenn 10% der Leute wirklich bi wären, oder wüssten was das bedeutet, ich wäre sehr stolz. Ich bestreite nicht, bisexuelle Menschen zu kennen. Es sind nur einfach zuviele zu nah an dieser Szene.
Da in der Visual Kei Szene die Geschlechterrolle hart verschwimmt, verschwimmt damit auch eine Art sexuelle Grenze. Das liegt in der Mentalität und ich finde das nichtmal schlimm. Ein wenig traurig macht es mich nur, das ich keine lesbischen Visual Keis kenne. Und ich kenne sehr viele Szenen-Leute. Schwule ya, aber lesbisch kam mir bisher noch nichts unter von dem ich wüsste..
Ich finde es einfach bedenklich, wenn ich persönliche vor den Menschen stehe und mich oute und als Antwort eine Art: "Natürlich bist du lesbisch, sind wir alle" bekomme. Ich bin lesbisch, nicht bisxuell, nicht in einer Orientierungsphase oder was auch immer.
Nun habe ich hier ne kleine Textwand rausgelassen und fühle mich, als hätte ich noch kein Wort gesagt.
LGBT ist keine einfache Sache. Es ist schön, teil dieser Community zu sein. Aber gleichzeitig ist es auch schwer und anstrengend. Als ich C. besser kennen lernte, wünschte ich mir inständig es wäre anders. Ich wünschte mir tatsächlich, ich sei nicht das große L im Wort LGBT. Ich wünschte es mir wirklich. Aber das kann man nicht ändern, Gefühle kann man nicht ändern. Alles negative wird mit mindestens demselben Anteil an positivem wieder aufgewogen!
Wenn ihr Fragen zur LGBT Community oder ähnliches habt, sprecht mich gern darauf an. Ich bin ein sehr offener Mensch und rede gern darüber, wenns irgendwem hilft.
Falls sich das hier einer durchliest: Danke für ihre Aufmerksamkeit und bis bald!
PInku